Unter diesem Titel schreibt der Senioren Ratgeber in dieser Woche über die Wohnmöglichkeiten für an Demenz erkrankter Menschen.
Es gibt viele Für und Wider und am Ende ist es wie bei vielem im Leben. Der Einzelne steht vor Wahl und man kann sagen, es ist ein Glück, dass es zunehmend unterschiedliche Möglichkeiten in Deutschland gibt. In Niedersachsen, in der Nähe von Hameln ist das erste „Demenzdorf“ mit dem Namen „Tönenbön am See“ entstanden. Die Umzäunung sorgte für viel Gesprächsstoff. Ich persönlich finde dieses Konzept zunächst einmal nicht schlecht, denn es bietet den Bewohnern sehr viele Freiheiten und einen Schutzraum.
Angestrebt wird natürlich, so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung zu bleiben, da alles Vertraute Sicherheit gibt, wenn die eigene Orientierung schwindet. Für die Gesunderhaltung eines Menschen ist es sehr wichtig viele soziale Kontakte zu pflegen, wie zu Angehörigen, Nachbarn, ehrenamtlichen sowie professionellen Helfern. Mein Leitspruch als Mutter war immer „Es braucht ein ganzen Dorf, ein Kind zu erziehen“. Nun, als Mutter eines inzwischen Elfjährigen und als professionelle Senioren-Assistentin habe ich diesen alten afrikanischen Spruch etwas abgewandelt in „Es braucht ein ganzes Dorf, einen Menschen in Würde altern zu lassen“. Je dichter das Netzwerk aus Helfern, umso besser.
Eine feste Bezugsperson ist sehr wichtig, wie zum Beispiel eine Betreuerin, die 24 Stunden vor Ort ist und sofort feststellt, welche Bedürfnisse gestillt werden müssen, wenn der Erkrankte nicht mehr weiß, wie man trinkt oder wie man an das Getränk gelangt. Praktische und kostengünstige Hilfsmittel in der häuslichen Umgebung sind Klingelmatten am Eingang oder am Bett sowie Leuchtstreifen, die den Weg zur Toilette markieren.
Verena Grothe, Geschäftsführerin der von der Robert-Bosch-Stifung unterstützten „Aktion Demenz“ fordert einen Abbau der Barrieren im Kopf, denn je selbstverständlicher der Umgang mit Demenz wird, desto leichter fällt das alltägliche Leben damit in der Öffentlichkeit.
Was aber, wenn ein Mensch zu 90 Prozent alleine in seinem Zuhause ist? Dann gibt es Möglichkeit einer 24h-Pflege, von Wohngemeinschaften oder die Unterbringung in einem Heim. Angehörige sollten in erster Linie auf ihr Bauchgefühl hören, wenn es um diese Entscheidung geht. Das Materielle sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern der respektvolle Umgang des Pflegepersonals, die Wohnatmosphäre und das Angebot bzw. die gezielte Förderung.
Praktische und kostengünstige Hilfsmittel in der häuslichen Umgebung sind zum Beispiel eine Klingelmatte am Eingang oder Leuchtstreifen, die den Weg zur Toilette markieren.
Für weitere Beratung stehe ich Ihnen wie immer sehr gerne zur Verfügung,
Ihre Sonja Kunow